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Medikamente und Lebensmittel

Welche Wechselwirkungen können auftreten?

Medikamente und Nahrungsmittel

Gesundes, leckeres Essen hält Körper und Geist fit. Doch auch die beste Nahrung schützt nicht immer vor Krankheiten. Und wenn es Sie mal erwischt hat, sind einige Medikamente auch mit den gesündesten Lebensmitteln unverträglich, denn zwischen einigen können ungewünschte Wechselwirkungen auftreten, die Sie vermeiden sollten. Manche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln können die Wirkung der Arznei beeinflussen, andersherum können Medikamente die Aufnahme von Nährstoffen verschlechtern.

Auf diese Lebensmittel sollten Sie bei bestimmten Medikamenten verzichten

Fett ist ein Geschmacksträger und im ausgewogenem Maße unerlässlich für den Körper. Gesunde, ungesättigte Fettsäuren sollten auf keinem Speiseplan fehlen. Doch besonders fetthaltige Speisen können dazu führen, dass einige Medikamente, wie etwa Betablocker, schlechter von der Leber verarbeitet werden. Die Leber nimmt unter anderem giftige Stoffe auf und baut sie zu ungiftigen Stoffen um. Ist sie mit der Verarbeitung fettiger Lebensmittel beschäftigt, sind Umwandlungsprozesse der Inhaltsstoffe einiger Medikamente gestört.

Ein klassisches Beispiel für ein Lebensmittel, auf das Sie bei Einnahme einiger Medikamente verzichten sollten, ist die normalerweise überaus gesunde Grapefruit. Der in ihr enthaltene Bitterstoff Furanocumarin gibt ihr den einmaligen Geschmack, bremst allerdings auch den Abbau bestimmter Medikamente. Blutdrucksenker- und verdünner beispielsweise werden schlechter verstoffwechselt. Folge ist eine zu hohe Konzentration der Wirkstoffe im Blut, die zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Dann hilft auch das beste Medikament nicht.

Antibiotika helfen bei zahlreichen Erkrankungen, die durch Bakterien ausgelöst werden. Häufig werden sie bei Entzündungen eingesetzt, wie sie etwa in der Lunge oder in den Mandeln auftreten können. In der medizinischen Entdeckungsgeschichte sind Antibiotika wohl eine der herausragendsten Errungenschaften der neueren Zeit. Den meisten ist bekannt, dass Milchprodukte und Antibiotika sich nicht gut vertragen. Das liegt am Kalzium, das die Verstoffwechslung einiger Wirkstoffe hemmt. Die Wirkstoffe verbinden sich mit dem Kalzium zu stabileren, schwer löslichen Substanzen, die die Darmwand nicht mehr passieren können. Dieser Vorgang findet allerdings nicht bei allen Antibiotika statt. Hier sollten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache halten, wenn Sie auf kalziumhaltige Produkte bei Antibiotika-Einnahme nicht verzichten möchten.

Alkohol und Medikamente vertragen sich in vielen Fällen nicht. In Kombination mit den meisten Antibiotika trifft dies jedoch nicht zu. Aber auch hier gibt es Gruppen innerhalb der Antibiotika, die eine Ausnahme darstellen. Ratsam ist Alkohol jedoch auch dann nicht, denn Alkohol ist Gift für den Körper und bei Krankheiten hat der Körper schon genug zu kämpfen. Bei der Einnahme von Paracetamol gilt aber in jedem Fall: Finger weg! Paracetamol schlägt auf die Leber, die auch für den Abbau von Alkohol zuständig ist. Auf den Gang in Ihre Lieblingsbar sollten Sie dann lieber verzichten. Zu den geschmacksintensivsten Lebensmitteln zählen lang gelagerte Produkte wie Wein, Käse oder einige Fleischsorten wie Salami und Schinken. Durch die lange Lagerung entsteht Tyramin, welches chemisch ein Vorläufer von körpereigenen Botenstoffen ist. Einige MAO-Hemmer verhindern die Verstoffwechslung von Tyramin. Folge können Kopfschmerzen und der Anstieg des Blutdrucks sein.

 

Lieber auf Nummer sicher gehen

Sind Sie sich unsicher, auf welche Lebensmittel Sie bei der Einnahme von Medikamenten verzichten sollten, hilft ein Blick auf den Beipackzettel. Im Zweifel sollte der Hausarzt kontaktiert werden, sodass unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.